Hilfe durch „Stroke Units“ (Schlaganfalleinheiten)

Ein Schlaganfall ist die häufigste Ursache für Behinderungen und zieht in vielen Fällen einen dauerhaften Pflegebedarf nach sich. Er entsteht durch eine akute Durchblutungsstörung in Teilen des Gehirns – ausgelöst durch ein verengtes oder verstopftes Blutgefäß, das zu einem Hirninfarkt führt oder durch eine Hirnblutung aufgrund eines gerissenen Blutgefäßes. 

Risiken für einen Schlaganfall sind vor allem 

  • Krankheiten und Lebensgewohnheiten, die die Entstehung einer Arteriosklerose (Ablagerungen und Verengungen der Blutgefäße) fördern 
  • Herzkrankheiten, vor allem Herzrhythmusstörungen 
  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • erhöhte Blutfettwerte
  • Rauchen
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Übergewicht 

Die folgenden Symptome deuten auf einen Schlaganfall hin und sind leicht zu erkennen: 

  • eine plötzlich auftretende Lähmung oder Gefühlsstörung einer Körperseite 
  • plötzlich auftretende Sehstörungen 
  • plötzlich einsetzende Sprechstörungen
  • ein plötzlicher heftiger Schwindel
  • unsicheres Gehen  

Wenn Sie diese Symptome an sich selbst oder Ihrem pflegebedürftigen Angehörigen beobachten, handeln Sie schnell, um eine möglicherweise lebenslange Behinderung oder Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Alarmieren Sie sofort den Rettungsdienst (Notruf 112)! 

Schnelle Versorgung ist lebensrettend

Schlaganfalleinheiten – sogenannte „Stroke Units“ – sind spezielle Stationen in Krankenhäusern, die Schlaganfallpatientinnen und Schlaganfallpatienten versorgen. In Rheinland-Pfalz steht ein flächendeckendes Versorgungsnetz von diesen Schlaganfalleinheiten bereit. Hier können Fachleute unverzüglich alle notwendigen diagnostischen Maßnahmen durchführen, um eine gezielte Therapie zu beginnen. Wird aufgrund eines Schlaganfalls Pflege notwendig, sorgen Ärztinnen und Ärzte dafür, dass der oder die Betroffene schnellstmöglich mit Rehabilitationsmaßnahmen wie Ergotherapie, Krankengymnastik oder Logopädie in speziellen Kliniken beginnt und sie anschließend ambulant zu Hause fortsetzen kann. 

Je nachdem, welcher Teil des Gehirns durch einen Schlaganfall betroffen ist, treten geistige oder körperliche Beeinträchtigungen mit möglicherweise bleibenden Schäden auf. So kann das Sprachvermögen, die Motorik oder das Gedächtnis betroffen sein. Lassen Sie sich von Fachleuten der Rehabilitationseinrichtungen und Ärztinnen und Ärzten beraten, wie Sie Ihre Angehörigen zu Hause mit Übungen und Hilfestellungen dabei unterstützen können, wieder weitgehend selbstständig zu werden – auch mit Hilfe von gezielten sportlichen Aktivitäten. 

Informieren Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, wo sich eine Sportgruppe für Schlaganfallpatienten in Ihrer Nähe befindet. Bleiben Sie mit der neuen Situation nicht allein. Erkundigen Sie sich bei den Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfe (KISS) nach Selbsthilfegruppen, denen Sie sich mit Ihren Angehörigen anschließen können.